Der Patriot am 7.7.2018: Zeit, dass sich was dreht

Schäden an Wassermühle: Spenden sollen Schwung ins Räderwerk bringen

Von Björn Theis

Wünschen sich, dass es bald wieder rund läuft an der Schäferkämper Wassermühle und rufen zu Spenden auf: (v.l.) Wolfgang Marcus, Eckard Uhlenberg, Peter Wessel und Stefan Wiesner.   Foto: Theis

Wünschen sich, dass es bald wieder rund läuft an der Schäferkämper Wassermühle und rufen zu Spenden auf: (v.l.) Wolfgang Marcus, Eckard Uhlenberg, Peter Wessel und Stefan Wiesner.   Foto: Theis

BAD WESTERNKOTTEN Es dreht sich nicht mehr an der Schäferkämper Wassermühle in Bad Westernkotten: Die beiden Mühlräder stehen still. Erst war eine Antriebswelle am Baudenkmal gebrochen, vor einigen Tagen wurden auch noch die Zähne am anderen Mahlrad im wahrsten Sinne des Wortes „abrasiert“. Eine Spendenaktion soll nun helfen, die Mühle wieder in Schwung zu bringen.

Um auf die Bedeutung der dringend benötigten Reparaturen hinzuweisen, stattete jetzt NRW-Stiftungspräsident Eckard Uhlenberg dem imposanten Bauwerk einen Besuch ab. Mitte der 90er Jahre hatte die in Düsseldorf ansässige Stiftung die damals marode Schäferkämper Wassermühle erworben und stellte sie den Heimatfreunden Bad Westernkotten zur Verfügung. Der Verein rettete sie vor dem weiteren Verfall und betreibt seit 25 Jahren mit großem Engagement das Mühlenmuseum mit funktionsfähiger Technik. Für die technisch anspruchsvolle Behebung der Schäden werden rund 15 000 Euro an Kosten fällig, damit die Mühle wieder ihren Betrieb aufnehmen kann.

„Die NRW-Stiftung wird den Heimatfreunden bei der Restaurierung helfen“, sagte Uhlenberg bei der Besichtigung vor Ort zu. „Aber“, so der frühere NRW-Umweltminister und Landtagspräsident, „natürlich setzen wir auch auf die Spendenbereitschaft der Menschen und der Unternehmen hier in der Region. Denn nur gemeinsam kann ein so wichtiges Anliegen wie der Erhalt der alten Mühle gelingen.“ Dies wünscht Uhlenberg den Mitgliedern des Heimatvereins, „denn hier wird enorm gute Arbeit geleistet und es besteht eine hohe Identifikation mit der Sache.“

Begleitet wurde der NRW-Stiftungspräsident bei seinem Besuch unter anderem von Bürgermeister Peter Wessel, Ortsvorsteher Wolfgang Marcus und Stefan Wiesner von den Heimatfreunden.

Der Ortsvorsteher betonte die Bedeutung der Wassermühle für den Kurort, seit diese im Jahr 1994 wieder ans Netz ging. Wolfgang Marcus: „Jeden Samstag finden Führungen statt und es wird demonstriert, wie Korn zu Mehl wird. Die Gäste sind immer froh, dieses Baudenkmal zu sehen. Für Schulklassen findet Sachunterricht vor Ort statt.“

Nicht ohne Stolz berichtete Stefan Wiesner von den Heimatfreunden, dass die Mühle im Bestand erhalten werden konnte, wie sie um 1900 betrieben wurde. Und nebenan können die Gäste gleich noch einen Blick in die Müllerwohnung werfen. Gebaut wurde die Mühle 1768. „Zu damaligen Zeiten hätte es ein Desaster bedeutet, wenn – wie jetzt passiert – wesentliche Bauteile beschädigt gewesen wären“, erzählte Wiesner, der auch sonst die Führungen leitet. Heute ist die technische Entwicklung zum Glück um einiges weiter.

Jetzt muss nur noch das nötige Geld aufgebracht werden, damit das Räderwerk wieder in Schwung kommt. Die Heimatfreunde hoffen, dass die Reparaturarbeiten bis zum Spätherbst abgeschlossen werden können. Denn nur eine drehende Mühle fasziniert die Besucher vollends.

Spenden

Für die aufwendige Reparatur der Schäferkämper Wassermühle wird finanzielle Unterstützung benötigt, um die anfallenden Kosten decken zu können. Dafür ist folgendes Spendenkonto eingerichtet: Förderverein NRW-Stiftung, IBAN DE343005011010 05390537, Stichwort: „Wassermühle“. Weitere Informationen unter www.nrw-stiftung.de.