Wochentip vom 11.7.2018: Damit altes Handwerk zum neuen Leben erwacht

Spendenaufruf zur Reparatur der Schäferkämper Wassermühle

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Hoffen auf Mithilfe der Menschen und Unternehmen der Region (v.l.): Ortsvorsteher Wolfgang Marcus, NRW-Stiftungspräsident Eckhard Uhlenberg, Bürgermeister Peter Wessel und Dr. Stefan Wiesner von den Heimatfreunden Bad Westernkotten. Fotos: Sanimir Osmic

Erwitte-Bad Westernkotten.
(so) Geschäftiges Treiben herrscht in der Wassermühle am Osterbach, in der mit Hilfe von zwei gewaltigen Rädern und der Kraft des Wassers Korn zu Mehl verarbeitet wird. Dieses Bild bot sich im 18., 19. und Anfang des 20.Jahrhunderts in Bad Westernkotten. Aber auch rund ein Jahrhundert danach geht es in der Schäferkämper Wassermühle kaum weniger betriebsam zu, denn regelmäßig sind hier Besucher zu Gast, um die voll funktionsfähige Mühlentechnik im geschichtsträchtigen Baudenkmal zu erleben – zumindest bis vor kurzem noch.

Denn der Zahn der Zeit hat daran genagt, wodurch Anfang des Jahres die Antriebswelle an einem der beiden Mühlräder brach. Vor wenigen Tagen traf es dann auch den „Arbeitskollegen“: Einem Zahnrad im zweiten Mühlengang wurden durch Verschleiß „die Zähne gezogen“, womit es ebenfalls für den Praxisbetrieb nicht zur Verfügung steht. Trotzdem finden nach wie vor Führungen im Mühlenmuseum statt, allerdings ohne die anschauliche Demonstration.

Da die Reparatur enorm aufwendig ist und nur von Spezialisten ausgeführt werden kann, schlägt die Restaurierung mit rund 15.000 Euro zu Buche. Deswegen starten die NRW-Stiftung Naturschutz, Heimat und Kulturpflege als Eigentümer der Schäferkämper Wassermühle und die Heimatfreunde Bad Westernkotten, welche die denkmalgeschützte Anlage pflegen und Führungen anbieten, einen Spendenaufruf. Sie bitten um die Mithilfe der Öffentlichkeit, um dieses Stück Geschichte zu erhalten.

Der NRW-Stiftungspräsident Eckhard Uhlenberg betont, dass die historische Einrichtung am Holzweg, die laut Dr. Stefan Wiesner von den Heimatfreunden im Jahre 1748 erbaut worden ist und in der um 1920 wohl das letzte Korn kommerziell gemahlen wurde, in der ganzen Region ein Begriff ist. Ihre Bedeutung unterstreicht auch Ortsvorsteher Wolfgang Marcus, der erläutert, dass hier seit der Sanierung im Jahr 1994 regelmäßig gut besuchte Besichtigungen und andere Angebote dargeboten werden. Er schätzt die jährliche Zahl an Gästen auf über 1.000.

„Bis zum Spätherbst hoffentlich fertig“

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Friedrich Waldeyer von den Heimatfreunden erklärt an einem Wassermühlen-Modell die Stelle, an der die Antriebswelle gebrochen ist.

Für die Instandsetzung muss das Mühlrad abgebaut werden, wobei ein Schwerlastkran zum Einsatz kommen muss – immerhin wiegen Antriebswelle und Wasserrad jeweils geschätzte vier Tonnen. Der Ausbau soll möglichst bald erfolgen, und Friedrich Waldeyer von den Heimatfreunden hofft, dass bis zum Spätherbst zumindest die gebrochene Antriebswelle behoben wird und ein Mühlengang wieder seine Arbeit aufnehmen kann. Das defekte Zahnrad soll hingegen in einem späteren Schritt angegangen werden.

„Die NRW-Stiftung wird den Heimatfreunden bei der Restaurierung ebenfalls helfen“, berichtet der ehemalige Landtagspräsident Uhlenberg und ergänzt: „Aber natürlich setzen wir auch auf die Spendenbereitschaft der Menschen und der Unternehmen hier in der Region“. Denn nur gemeinsam könne ein so wichtiges Anliegen gelingen, damit am Südrand von Bad Westernkotten bald wieder altes Handwerk zum neuen Leben erwacht.

Spendenkonto
Wer die Reparatur der Schäferkämper Wassermühle in Bad Westernkotten unterstützen möchte, dem steht folgendes Spendenkonto zur Verfügung:
Förderverein NRW-Stiftung IBAN: DE34 3005 0110 1005 3905 37 Stichwort: „Wassermühle“

www.nrw-stiftung.de