Heimatfreunde Bad Westernkotten zeigen Pfingstmontag den Weg vom Korn zum Mehl
Erwitte-Bad Westernkotten (mes) Der Pfingstmontag ist zwar ein klassischer Feiertag. Doch in Bad Westernkotten ist er seit über zwei Jahrzehnten weitaus mehr. Denn wenn sich das Wasserrad dreht und Julian Stark auf seiner Drehorgel spielt, ist traditionell das Mühlenfest an der Schäferkämper Wassermühle angesagt. Das von den Heimatfreunden Bad Westernkotten veranstaltete Fest, das am Montag, 25. Mai, von 11 bis 17 an den Start geht, lockt in der Regel die Besucher scharenweise herbei.
Müllerwohnung und Handwerkermarkt
Vor allem Familien erfreuen sich an dem Fest, das Führungen durch die historische Mühle und die Müllerwohnung sowie einen Handwerkermarkt vereint. Deutschlandweit öffnen zum Mühlentag über 1000 Mühlen ihre Pforten, über 140 sind es nach Angaben der Deutschen Gesellschaft für Mühlenkunde und Mühlenerhaltung allein im Bezirk Westfalen-Lippe.
Erwartungsfroh blickt Josef Sellmann, der Vorsitzende der Heimatfreunde Bad Westernkotten, dem Mühlenfest entgegen. Dabei gibt es dieses Jahr ein paar kleine Neuerungen, was die Führungen durch die Müllerwohnung betrifft. Bislang war Maria Peters die gute Seele, die die Besucher mit spannenden Geschichten und Fachwissen unterhielt. Doch inzwischen ist die Westernkötterin nach Weimar gezogen. „Sie fehlt uns. Sie gehörte ja fast zu Inventar“, blickt Sellmann mit Wehmut zurück. Er verspricht, dass sich die Heimatfreunde aber auch um einen Ersatz gekümmert haben. Gleichzeitig blickt er auch nach vorn.
Gefragt seien schließlich bei den Besuchern die Mühlenführungen. Mit Stefan Wiesner, Jochen Rocholl, Hans Klein und Dieter Tölle stehen den Besuchern Führer mit fundiertem Fachwissen und mancher interessanten Anekdote zur Geschichte der Schäferkämper Wassermühle und der Mühlentechnik zur Seite, verspricht Sellmann. Dass es ein langer Weg ist, ehe das Korn zum Mehl wird, das können die Gäste dann vor Ort live miterleben. Denn die Heimatfreunde nehmen natürlich die Wasserräder in Betrieb und lassen das mahlwerk rotieren. Laut rumpelt es, wenn die feinenWeizenkörner ins erste Stockwerk transportiert werden, wo sie sich schließlich dank ausgefeilter Technik in feines weißes Mehl verwandeln.
Auch der klassische Handwerkermarkt ist ein Kleinod. Viele alte Gewerke zeigen dann den Schaulustigen, wie man beispielsweise Stühle flechtet, klöppelt, Occhi-Stickereien anfertigt, oder aus Eisen Kunstwerke schmiedet. Stefan Brinkschröder fertigt beispielsweise vor den Augen der Besucher Weidenkörbe an, und Schmied Christoph Borgschulte beschlägt um 12.30 Uhr und 14.30 Uhr die Hufe eines Pferdes. „Das ist sicher einer der Höhepunkte unseres Festes“, hebt Sellmann hervor. Daneben komplettieren selbst gemachte Blumenkränze, handgearbeitete Plüschbären sowie Schmuck und Tücher das kunsthandwerkliche Angebot.
Jede Menge Unterhaltung versprechen last, but not least die Spielstände für die Kinder. Auch für das leibliche Wohl ist unter anderem mit den Kartoffelwaffeln, der Leib- und Magenspeise der Heimatfreunde, sowie mit Suppe, Würstchen und Kuchen gesorgt.