Der Patriot, 26.10.2007
KREIS SOEST Die Neuwahl des Kreisheimatpflegers steht in wenigen Monaten an, nachdem der Lippstädter Pädagoge Dr. Wolfgang Maron sich aus diesem Amt zurückziehen möchte (wir berichteten). Seine Amtszeit endet zum Jahresende 2007. Der scheidende Kreisheimatpfleger, Heimatgebietsleiter Dr. Peter Kracht und die Kreisverwaltung haben verabredet, dass die Wahl der nächsten Kreisheimatpflegerin bzw. des nächsten Kreisheimatpflegers im kommenden Januar stattfinden soll. Die Heimatpflege besitzt im Kreis Soest eine lange Tradition. Die ersten Heimatvereine entstanden hier an der Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert. Als die Heimatbewegung nach dem Ersten Weltkrieg einen allgemeinen Aufschwung erlebte, setzten auch die damaligen Landkreise Soest und Lippstadt durch die Herausgabe heimatbezogener Publikationen Zeichen. Mit dem „Heimatkalender für den Kreis Soest“ erschien 1921 erstmals das heute noch vom Kreis Soest herausgegebene Jahrbuch, das gerade wieder druckfrisch vorgelegt wurde.
Zurzeit gehören 26 Vereine mit zusammen rund 5 000 Mitgliedern dem 1915 gegründeten Dachverband, dem Westfälischen Heimatbund, an. In 33 Orten und Ortsteilen sind zudem Ortsheimatpflegerinnen oder Pfleger berufen, die als Ansprechpartner für Bürger und Verwaltungen Anliegen der Heimatpflege vertreten.
Auf Kreisebene ist der Kreisheimatpfleger tätig. Wie bei allen übrigen Tätigkeiten im Rahmen der Heimatpflege handelt es sich dabei um ein Ehrenamt. Der Kreisheimatpfleger stellt zugleich das Bindeglied zur Kreisverwaltung dar, die seine Arbeit in verschiedener Hinsicht unterstützt, sowie zu den Organen des Westfälischen Heimatbundes. Seit der kommunalen Neugliederung haben vier Kreisheimatpfleger amtiert: Rudolf Hillebrand (ab 1976), Willi Krift (ab 1988), Otto Mantel (ab 1998) und seit 2001 Dr. Wolfgang Maron.
Kennzeichen der Heimatpflege im Kreis Soest ist wie überall ihre Vielgestaltigkeit. Sie umfasst so unterschiedliche Arbeitsfelder wie die Pflege von Natur und Landschaft, die Beschäftigung mit der Ortsgeschichte, die niederdeutsche Sprachpflege, die Bodendenkmal-, Baudenkmal- und Baupflege, die Volkskunde, die Sammlung heimatkundlichen Schrifttums, aber auch die Jugendarbeit und die Kooperation mit den Schulen. Die jeweiligen Schwerpunkte sind vor Ort durchaus unterschiedlich. Eine Reihe von Heimatvereinen unterhält eigene Museen, Heimathäuser oder Heimatstuben.