Der Patriot, 4.3.2010
Heimatfreunde erlebten eine spannende Reise in die Geschichte der Familiennamen
BAD WESTERNKOTTEN Dass Namen alles andere als Schall und Rauch sind, das erfuhren die Heimatfreunde Bad Westernkotten während ihrer Jahreshauptversammlung im Johanneshaus. Anschaulich, mit vielen Beispielen unterlegt, hielt Dr. Michael Flöer aus Münster einen Vortrag mit dem Titel „Wie die Westfalen zu ihren Familiennamen kamen“. Der aus Bad Westernkotten stammende Fachmann für alte Ortsnamen hat bereits ein Buch zu diesem Thema geschrieben. Der Titel: „Ortsnamen im Kreise Soest“.In seinem Vortrag erläuterte er, dass es gar nicht immer selbstverständlich gewesen sei, zwei Namen, nämlich mindestens einen Vornamen und einen Familiennamen zu tragen: „Über viele Jahrhunderte trugen die Menschen in unserer Gegend nur einen Namen, nämlich den Vornamen oder auch Rufnamen genannt.“ Eine Auszählung von Namen im Münsterland habe gezeigt, dass beispielsweise im Jahr 1498 gut 30 Prozent aller Männer den Namen „Johannes“ trugen. Später nannten sich einige Familien auch nach ihren Häusern. Einige Namen entstanden nach dem Vornamen eines Vorfahren. Typisches Beispiel: Friedrichs oder Peters.
Auch Orte aus denen jemand kam, wurden als Namen benutzt. Ein auf diese Weise entstandener Name lautet beispielsweise „Kölner“. Weitere Bereiche, erläuterte der Referent, seien körperliche Merkmale, aus denen sich auch der Name Langnese“ entwickelt haben könnte oder auch der jeweilige Beruf. So wie Bäcker oder Schuster.
Aufmerksam lauschten die Zuhörer dem spannenden Vortrag, dem zunächst die Neuwahlen vorausgegangen waren. Die gingen zügig über die Bühne. Einstimmig im Amt bestätigt wurden Hans Klein als zweiter Vorsitzender, Norbert Lüning als zweiter Kassierer, Annemarie Schröder als Geschäftsführerin und Alfons Jacobi als Kassenprüfer. Auch die nächsten Termine für den Heimatverein stehen bereits vor der Tür. Dazu gehören unter anderem das Siederfest im April und der Mühlentag im Mai.