Der Patriot am 7.10.2015: Über Stock und (Grenz-)Stein

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BAD WESTERNKOTTEN – Am Samstag hat sich eine Reihe von Bad Westernköttern Zeit genommen und ist der Einladung zum traditionellen Schnadgang der Heimatfreunde gefolgt. Bei der Schnadwanderung im Heilbad lernten die Teilnehmer viel über die frühere Grenze des Heimatortes und hatten gleichzeitig auch noch eine ganze Menge Spaß dabei.

Nunmehr zum 22. Mal wurde somit am Tag der deutschen Einheit der Grenzgang durchgeführt. Die Heimatfreunde mit Vorsitzendem Josef Sellmann organisieren alle zwei Jahre am 3. Oktober den Grenzgang. Es können bei insgesamt vier Routen verschiedene Teile der Heilbad-Grenze abgewandert werden. In diesem Jahr freuten sich die Heimatfreunde auf einen schönen Tag entlang dem nordöstlichen Grenzverlauf. Treffpunkt war passend dazu die Nordstraße. Von dort aus ging die Wanderung vorbei an der Bökenförder Warte, der Stauwehr und dem Grenzstein.

An verschiedenen Punkten erzählte Ortsvorsteher Wolfgang Marcus interessante Geschichten über den Grenzgang, der in früheren Zeiten noch jährlich stattfand und dazu dienen sollte, die Grenze eines Dorfes zu kontrollieren. Als Grenzzeichen galten früher Steine, Bäume oder andere Merkmale. Dem alten Weg folgend, wanderten die Teilnehmer bei perfektem Wetter sogar über Felder. Doch die manchmal beschwerliche Route wurde mit einer Menge guter Laune im Gepäck freudvoll gemeistert.

„Pohläsen“ hieß es dann bei einer kleinen Pause am Grenzstein. Das Pohläsen ist ebenfalls eine alte Tradition und wird im Rahmen des Grenzganges durchgeführt. Mit dem Hinterteil „klopfte“ Wolfgang Marcus persönlich den Stein wieder fest.

Ziel der langen Wanderung war die Schäferkämper Wassermühle, bei der sich die Wanderer mit Kaffee und Kuchen wieder stärkten. Dort verbrachten sie, nach der erfolgreichen und spannenden Wanderung, noch einen harmonischen Nachmittag. – rs