Wie aus flüssiger Sole rieselndes Salz wird, erfuhren die Besucher am Sonntag beim Siederfest in Bad Westernkotten. Drumherum gab es ein buntes Programm und überraschend gutes Wetter.
Von Renate Hense
Die Sole, die in der großen Pfanne erhitzt wird, hat laut Hartmut Kloß von den Heimatfreunden einen Salzanteil von 18 Prozent. Andreas Stillecke, Vorsitzender des Gradierwerkevereins, erinnerte in seiner Eröffnungsrede: „Es ist den Heimatfreunden wichtig, die alte Sälzer-Tradition lebendig zu halten“.
Die amtierende Sälzerkönigin, in diesem Jahr ist es Natalia Kuschnik, durfte das erste frisch gesiedete Salz aus der dampfenden Pfanne abschöpfen. Ortsvorsteher und Vorsitzender des Verkehrsvereins Wolfgang Marcus war einer von vielen interessierten Beobachtern. Spannend wurde es noch einmal, als Natalia Kuschnik aus einer Box den Namen ihrer Nachfolgerin zog. „Ich wäre noch einmal angetreten“, scherzte sie, und zog ein positives Resüme ihrer Amtszeit, die sich bald dem Ende neigt. Nummer Neun verkündete sie anschließend den neugierigen Besuchern, als sie den Umschlag aus der Box gezogen hatte. Die neue Sälzerkönigin ist also bisher nur eine Nummer. Der Name dazu ist ein wirklich wohl gehütetes Geheimnis im Ort, das erst Mitte Juni beim Promenadenfest gelüftet wird. Dann wird die neue Sälzerkönigin proklamiert und vorgestellt.
Das frisch gesiedete Salz wurde unterdessen in kleinen Beuteln verpackt zum Verkauf angeboten. Es fand reißenden Absatz, ist es doch ein begehrtes Mitbringsel für daheim oder ein lieber Gruß für Freunde. Die Heimatfreunde standen während des ganzen Tages für alle Fragen „rund um das weiße Gold“ zur Verfügung. Für die musikalische Begleitung sorgten das Tambourcorps Bad Westernkotten und die Band „Rocking’ chair“. Keine Wünsche offen blieben bei dem kulinarischen Angebot. Die Stände hatten neben den herzhaften Kartoffelwaffeln, kühlen Getränken und den selbstgebackenen Torten in der Cafeteria für jeden Geschmack etwas dabei, genau wie die Händler, die mit ihrem abwechslungsreichen Frühlingsangeboten die Kundschaft lockten.
Das Highlight für die Kleinsten war die Fahrt mit der bunten Eisenbahn, die viele Eltern an diesem Tag gern spendierten. Die Vorbereitungsarbeit der Heimatfreunde hatte sich gelohnt, denn viele Gäste nutzten den schönen Tag und kehrten mit neuen Eindrücken heim.
rh